Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Rechenschaftsberichte des Stadtwehrleiters sowie des Stadtjugendfeuerwehrwartes. Diese Berichte gaben einen umfassenden Überblick über die Aktivitäten, Erfolge und Herausforderungen des vergangenen Jahres. Der Stadtwehrleiter hob die wichtige Rolle der Feuerwehr in der Gemeinschaft hervor und dankte allen Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Engagement. Der Stadtjugendfeuerwehrwart berichtete über die Fortschritte und Entwicklungen in der Jugendfeuerwehr, die eine entscheidende Rolle bei der Nachwuchsgewinnung spielt.
Stadtwehrleiter Kai Noeske blickte in seinem Rechenschaftsbericht auf das Jahr 2024 zurück und zog eine eindrucksvolle Bilanz. Besonders hervorzuheben war die weiterhin hohe Anzahl an Einsätzen, die die Feuerwehren der Stadt Borna bewältigen mussten. Noeske betonte den daraus resultierenden, enormen Bedarf an moderner Ausrüstung und Technik, um die Einsatzbereitschaft aller Wehren sicherzustellen.
Er machte deutlich, dass die Investitionen in die Feuerwehr nicht sinken dürfen, da das Stadtgebiet, einschließlich der Gewerbegebiete, kontinuierlich wächst. Dies führt zu einem erweiterten Aufgabengebiet für die Feuerwehr, das entsprechend unterstützt werden muss.
Im Jahr 2024 rückten die Wehren zu insgesamt 462 Einsätzen aus. Bei diesen Einsätzen konnten 55 Personen gerettet werden. Drei Menschen kamen tragischerweise ums Leben. Insgesamt wurden 4.626 Einsatzstunden von 3.686 Kameraden geleistet. Die Einsatzzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr erneut auf einem hohen Niveau, was zeigt, dass die freiwilligen Einsatzkräfte am absoluten Limit arbeiten.
„Die Sicherheit der 178 aktiven Einsatzkräften, steht an oberster Stelle. Daher muss ich auch heute wieder darauf hinweisen, dass wir die Warnmittel wie Heckwarnbeklebung und Heckabsicherungsleuchten an allen Fahrzeugen anbringen müssen. Die Arbeit im Verkehrsbereich wird immer mehr. Ob bei der Ölspurbeseitigung oder bei Einsätzen auf der Autobahn,“ so Stadtwehrleiter Kai Noeske.
Feuerwehr lebt und wächst ständig weiter in Ihren Aufgaben und damit einhergehend auch der Bedarf an Technik. So übernahmen wir im Juni den neuen ELW1 des Katastrophenschutzlöschzuges Wasserversorgung. Das Fahrzeug, welches von Landkreis Leipzig angeschafft wurde, ist nun in der Feuerwehr Borna stationiert und steht auch zur örtlichen Gefahrenabwehr zur Verfügung.
Um den Anforderungen der Feuerwehr stets gewachsen zu sein, leisteten die Kameraden neben den Einsätzen auch 14561 Stunden für die Aus- und Weiterbildung. Diese wurden über die Dienste in den Wehren und bei Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule sowie Lehrgängen auf Kreis- und Standortebene realisiert.
Noch hinzu kommen die unzähligen gemeinnützigen Stunden zur Pflege und Werterhaltung an Gerätehäusern, Außenanlagen, der Technik sowie die Vorbereitung und Durchführung von Festlichkeiten und Veranstaltungen im Stadtgebiet.
Hierbei sind besonders die 63 Mitglieder der Alters- Ehren- und Frauenabteilung zu erwähnen, welche mit Ihrem Engagement enorm für die Werterhaltung beitragen.
Alle Kameraden organisieren Tage der offenen Türen, Jubiläen, Besuche von und bei Kindergärten und Schulen. Sie unterstützen Festlichkeiten jeglicher Art und leisten einen riesigen Beitrag für die Brandschutzerziehung und das gesellschaftliche Leben in unserer Stadt.
„An dieser Stelle möchte ich allen Kameraden und Kameradinnen für das Engagement und für die Zeit, die sie für unser Feuerwehrwesen aufgebracht haben, danken. Mein Dank gilt auch den Ehepartnern und Lebensgefährten, für das Verständnis und die Akzeptanz des Engagements“, so Kai Noeske
In den Feuerwehren der Stadt Borna sind aktuell 121 Jungen und Mädchen aktiv. Es wurden im Jahr 2024 insgesamt 7208 Ausbildungsstunden in den Jugendfeuerwehren unserer Stadt erbracht.
Diese sehr wichtige Jugendarbeit kann nur durch das enorme Engagement der 28 Jugendwarte und Betreuer realisiert werden. In unzähligen Stunden werden Dienste, gemeinschaftlichen Freizeitaktivitäten, Veranstaltungen, Ausflüge sowie Übungen und Sportevents mit sehr viel Herzblut geplant und durchgeführt.
Oberbürgermeister Oliver Urban betonte in seiner Abschlussrede der Jahreshauptversammlung die Wichtigkeit der Feuerwehren für unsere Stadt.
„Feuerwehrdienst ist weit mehr als ein Ehrenamt - es ist eine Berufung. Es bedeutet, mitten in der Nacht aufzustehen, die Familie zurückzulassen und sich auf den Weg ins Ungewisse zu machen. Es bedeutet, sich körperlichen und psychischen Belastungen auszusetzen, Gefahren in Kauf zu nehmen und für andere da zu sein, wenn jede Sekunde zählt. Feuerwehr bedeutet, sich für die Gemeinschaft einzusetzen, ohne zu fragen, ob es bequem ist oder ob es sich lohnt, denn es geht nicht um Lohn, es geht um Verantwortung, um Menschlichkeit und um das höchste Gut, das wir schützen können: Leben.
Ohne Sie, liebe Kameradinnen und Kameraden, wäre unsere Stadt nicht das, was sie ist: ein sicherer Ort, an dem sich die Menschen aufeinander verlassen können. Sie sind es, die Tag für Tag - oft unbemerkt, oft ohne großes Aufsehen - für den Schutz und die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger sorgen. Dafür gebührt Ihnen unser tiefster Dank“, so OBM Oliver Urban
Die Jahreshauptversammlung ist der festliche Rahmen, um Beförderungen und Ehrungen durchzuführen. Jeder Kamerad und jede Kameradin leistet einen enormen Beitrag für den Brandschutz und für das soziale Leben in unserer Stadt. Dieses riesige Engagement muss geehrt werden. So wurden 46 Kameraden und Kameradinnen befördert. Beförderungen werden auf Grundlage des Ausbildungsstandes und des Werdegangs in der Feuerwehr verliehen. Für besondere Leistungen, ein außergewöhnliches Engagement sowie für langjährige Zugehörigkeit wurden 39 Kameraden und Kameradinnen geehrt.
Hervorzuheben ist hierbei die Ehrung mit dem Ehrenkreuz vom Landesfeuerwehrverband Sachsen an Werner Schlieben für 60 Jahre Mitgliedschaft sowie die Würdigung des Kameraden Martin Junghans für besondere Verdienste beim Aufbau und der Förderung der Jugendfeuerwehr, mit der Ehrennadel der Kreisjugendfeuerwehr Landkreis Leipzig.
pm, Freiwillige Feuerwehr der Großen Kreisstadt Borna