Der Landkreis Leipzig ist gesetzlich verpflichtet, seine stillgelegten Deponien zu pflegen. Dabei handelt es sich überwiegend um „Altdeponien“, auf denen bis Anfang der 1990er Jahre Haushalts-, Sperrmüll, Grünschnitt und Bodenaushub abgelagert wurden. Nach Sanierung und Rekultivierung sollen diese Flächen möglichst naturnah erhalten bleiben.
Im Gegensatz zur maschinellen Mahd weiden Schafe selektiv und in Etappen. Sie sind wählerisch und fördern so bestimmte Kräuter und Pflanzenarten. Dadurch entsteht eine vielfältige Vegetation mit Strukturen, die idealen Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleintiere bieten. Ein weiterer Vorteil: Die Beweidung verläuft ruhig und über längere Zeit. Tiere können sich anpassen und bleiben geschützt – im Gegensatz zur Mahd, bei der viele flüchten oder verletzt werden.
Langfristig stärkt diese Pflege die Biodiversität: Schafe halten dominante Pflanzen im Zaum, ihre Trittspuren lockern den Boden, und ihr Dung nährt ihn auf natürliche Weise – Lebensgrundlage für spezialisierte Insekten wie Dungkäfer.
So idyllisch grasende Schafherden auch wirken – dahinter steckt Verantwortung. Der Landkreis Leipzig arbeitet deshalb nur mit Schäfereien zusammen, die sich zur artgerechten Haltung, Betreuung und Einhaltung aller Tierschutzvorgaben verpflichten – auch an Wochenenden und Feiertagen.
Die Deponiebeweidung zeigt, wie ökologische Verantwortung, praktischer Nutzen und Tierschutz zusammenwirken – und wie selbst ehemalige Müllberge zu wertvollen Rückzugsorten für Natur und Tierwelt werden.
Umweltamt, Landkreis Leipzig