Markkleeberger Stadtjournal

Neues vom Störmthaler Kanal - LMBV informiert zum aktuellen Stand und zu Sofortmaßnahmen

Seit vier Jahren sind der Störmthaler Kanal und die Kanupark-Schleuse bereits gesperrt. In einem Pressegespräch am 26. Februar 2025 informierten die LMBV und das Sächsische Oberbergamt nun über die weiteren Maßnahmen.
Damals wurden im Bereich der Schleuse Risse und Unterspülungen festgestellt. Ein Gutachten zeigte, dass mehrere ungünstige Faktoren zu den Problemen geführt hatten. So ist das Grundwasser im Bereich des Kanals, insbesondere auf der Seite des Markkleeberger Sees, um etwa zwei Meter stärker angestiegen als prognostiziert. Außerdem hat sich das Schleusenbauwerk weniger stark abgesenkt als erwartet, sodass die Verdichtung des lockeren Kippenbodens geringer ausfiel. Die Ursachen sind generell multikausal.

Sofortmaßnahmen in Kürze

„Die Maßnahmen zur Gefahrenabwehr, die 2021 ergriffen worden waren, sind nach wie vor wirksam. Aber die Lebensdauer der Bauteile ist begrenzt, hier schreitet die Korrosion voran“, sagt Bernd Sablotny, Sprecher der LMBV. Die ursprünglich zehn Millimeter dicken Stahlteile haben stellenweise nur noch eine Wandstärke von sieben Millimetern. „Die Sicherheit ist aber bis Ende 2026 gewährleistet“, so Sablotny. Das bedeutet aber einen gewissen Handlungsdruck für weitere Sicherungsarbeiten.
Zudem sind neue Probleme aufgetaucht, die es 2021 noch nicht gab, etwa neue Austrittsstellen von Grundwasser. Auch die Autobahnbrücke muss gesichert werden.
Bereits seit Dezember 2024 laufen wieder Arbeiten, um die Sicherheit auch künftig zu gewährleisten. So wurden u. a. Wasserbausteine eingebaut, um die Böschungen weiter zu stabilisieren. In den nächsten Wochen wird vor allem am Sperrriegel auf der Seite des Störmthaler Sees sowie unter der Autobahnbrücke gearbeitet. Hier werden Betonformsteine (sog. „Legosteine“) zur Sicherung der vorhandenen Spundwände und Böschungen eingebaut. Außerdem verdichten sie den Untergrund. Zusätzlich werden weitere Dichtwände als zusätzliche Sicherung eingebaut. Mit zeitweiligen Einschränkungen der angrenzenden Wege ist zu rechnen, diese werden aber rechtzeitig angekündigt.

Mögliche Sanierung des Kanals

Wie es mit dem 850 Meter langen Kanal und der Kanupark-Schleuse weitergeht, soll eine technische Machbarkeitsstudie klären. „Die Ergebnisse werden im ersten Halbjahr 2026 erwartet“, sagt Martin Herrmann vom Sächsischen Oberberg­amt. Dann erst können Planungen zu einer Sanierung, Ertüchtigung oder im schlimmsten Fall auch dem Rückbau von Schleuse und Kanal beginnen. Während die jetzt anstehenden Sofortmaßnahmen von Bund und Land finanziell abgesichert sind, ist die Finanzierung der künftigen Sanierung noch offen.

bw

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