Eine gute und offene Kommunikation mit der Bevölkerung ist für uns von großer Bedeutung. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bürgern trägt wesentlich zur öffentlichen Sicherheit und Prävention von Straftaten bei. Wir sind bestrebt, die Bürger kontinuierlich über aktuelle Entwicklungen, Präventionsmaßnahmen und polizeiliche Einsätze zu informieren.
Natürlich gibt es immer Möglichkeiten, die Kommunikation weiter zu verbessern. In folgenden Bereichen sehen wir Potenzial:
Ist der Beruf eines Polizisten attraktiv?
Das ist sicherlich auch eine Frage der subjektiven Betrachtung und muss von jedem für sich selbst beantwortet werden. Aber wenn man die folgenden Aspekte betrachtet, dann ist der Polizeiberuf auf jeden Fall attraktiv: Die Tätigkeiten und Aufgaben in den verschiedenen Bereichen können sehr vielfältig sein (Beispiel Streifendienst). Man weiß nicht, was im Lauf des Tages auf einen zukommt und muss sich mit den verschiedensten Sachverhalten auseinandersetzen. So kann man in einer Schicht vom Verkehrsunfall über die Suche nach einer vermissten Person, zum Einbruch, einem Raubdelikt oder gar häuslicher Gewalt gerufen werden. Jedes Ereignis erfordert andere Maßnahmen, deren Umsetzung man natürlich auf Abruf parat haben muss.
Für die tägliche Arbeit wird man mit allen erforderlichen Mitteln vom Dienstherrn ausgestattet. Wir haben verschiedenste Fahrzeuge zur Verfügung (z. B. Funkstreifenwagen, Wasserwerfer, Sonderwagen, Bildübertragungswagen), persönliche Schutzausrüstung wie Schusswesten, Waffen, Handfesseln, Handschuhe usw. Natürlich werden auch die Uniformen bereitgestellt, genauso wie mobile Arbeitsmittel wie Laptops und Smartphones sowie weitere Arbeitsmittel für den täglichen Gebrauch. Nicht zu vergessen, der Beamtenstatus, ein festes Gehalt, verschiedene Zuschläge auf das Gehalt und die Krankenversicherung, die durch den Freistaat übernommen wird.
Es gibt verschiedenste persönliche Entwicklungsmöglichkeiten, wie den Aufstieg von der Laufbahngruppe 1.2 (ehemals mittlerer Dienst) mittels Bachelor-Studium in die Laufbahngruppe 2.1 (ehemals gehobener Dienst) und die weitere Qualifizierung in die Laufbahngruppe 2.2 (ehemals höherer Dienst), wo man über ein zusätzliches Master-Studium bis zum Polizeipräsidenten oder gar Landespolizeipräsidenten aufsteigen kann.
Außerdem kann man sich, je nach Interessenlage und vorhandenen Stellen in unterschiedliche Fachrichtungen entwickeln, beispielsweise zum Mitarbeiter oder Sachbearbeiter in einem der verschiedenen Kommissariate der Kriminalpolizei, zum Kriminaltechniker, zum Sachbearbeiter im Führungsstab in einem der verschiedenen Referate oder in einem Vorbereitungsstab für große Polizeieinsätze, wie beispielsweise die Fußballeuropameisterschaft. Man kann im Führungs- und Lagezentrum Sachbearbeiter für die Beantwortung der Notrufe werden oder sich als Spezialist in der Verkehrspolizei (Schwerlastkontrolle oder Verkehrsunfalldienst) verwirklichen. Man könnte aber auch Fachlehrer an einer der Polizeifachschulen werden oder als Einsatz- und Schießtrainer regelmäßig die Kolleginnen und Kollegen schulen. Außerdem gibt es weitere Spezialisierungen zum Diensthundeführer, Hubschrauberpilot, Einsatzbeamter im SEK oder MEK, Taucher und Brandursachenermittler.
Außerdem darf man nicht außer Acht lassen, wofür die Polizeiarbeit steht: Wir schützen sowohl die Bürgerinnen und Bürger, stehen für Gefahrenabwehr und Strafverfolgung, Schutz der Menschen- und Bürgerrechte aber auch den Schutz der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Es gibt also viele Aufgaben zu bewältigen und es bieten sich viele Möglichkeiten und alle die, die Herausforderungen mögen, werden den Polizeiberuf attraktiv finden.
Wie gewinnen Sie junge Menschen für den Beruf?
Unsere Kolleginnen und Kollegen, die für die Nachwuchsgewinnung zuständig sind, stellen regelmäßig den Polizeiberuf und seine Möglichkeiten in den Schulen vor. Außerdem sind sie ganzjährig auf den verschiedensten Messen zur Berufsorientierung unterwegs, führen vor Ort aber auch in den Polizeidirektionen Beratungen zum Einstieg in die verschieden Laufbahngruppen durch. Weiterhin gibt es für Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, im Rahmen eines zweiwöchigen Schülerpraktikums oder eines freiwilligen Ferienpraktikums, einen Einblick in die verschiedenen Tätigkeiten zu erlangen und sich selbst auszuprobieren.
Alle Informationen zu Messe-, Veranstaltungs- und Praktikumsterminen sind auf www.verdaechtig-gute-jobs.de zu finden.
Kann man auch als Quereinsteiger zur Polizei kommen?
Selbstverständlich ist auch das möglich. In den Polizeiberuf kann man bis zum 34. Lebensjahr einsteigen und mit der Ausbildung zum/zur Polizeimeister/in oder dem Bachelor-Studium zum/zur Polizeikommissar/in beginnen. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich mit einem abgeschlossenen Studium in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder Informations- und Kommunikationstechnik für den einjährigen Studiengang zum/zur Kriminalkommissar/in für Computer- und Internetkriminalität (kurz CuIKD) zu bewerben.
Aber auch im zivilen Bereich gibt es die Möglichkeit, die Polizeiarbeit zu unterstützen, z. B. im Polizeiverwaltungsamt, das mit seinen vielfältigen Aufgaben die Polizeiarbeit erst möglich macht, aber auch im Bereich der Verwaltung oder einer Geschäftsstelle in einer unserer Polizeidirektionen.
Die Bewerbungsportale sowohl für die Ausbildung, das Studium oder die zivilen Berufe sind unter www.verdaechtig-gute-jobs.de/de/online-bewerbung zu finden.
Vielen Dank für das ausführliche und informative Gespräch
Manuela Krause