Am 27. Januar jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. Als die Rote Armee am Morgen des 27. Januar das Lager befreite, befanden sich noch 7.000 Gefangene in ihm. Über eine Million Menschen kamen im wohl berüchtigsten Konzentrationslager um. Sechs Millionen Juden wurden insgesamt durch die Nationalsozialisten umgebracht und dies in einer erschreckend effizienten Weise.
Grund genug an diesem Tag innezuhalten und an das Geschehene zu erinnern. Antisemitismus ist wieder „En Vogue“ geworden. Deshalb wurde vergangenes Jahr die bundesweite Aktion „Nie wieder ist JETZT“ ins Leben gerufen. Die Erinnerung an die Grausamkeiten des Nationalsozialismus darf niemals versiegen.
Eine Überlebende von Auschwitz ist die mittlerweile 103-jährige Margot Friedländer, die ihre unglaubliche Lebensgeschichte 1997 aufschrieb und dadurch Weltberühmtheit erlangte. Neben den vielen Auszeichnungen, welche diese wunderbare Frau erhielt, wird sie niemals müde, zur Menschlichkeit aufzurufen. „Seid Menschen. Es gibt kein jüdisches, muslimisches oder christliches Blut. Es gibt nur menschliches Blut!“
Im Auftrag der Rüstungsfirma Hugo Schneider Aktiengesellschaft (HASAG) wurden 1944 150 jüdische Häftlinge aus Buchenwald zur Herstellung von Panzerfäusten gezwungen. Außerdem mussten die Häftlinge Bomben entschärfen. Insgesamt durchliefen 1.904 Menschen das KZ-Außenlager. 235 kamen davon ums Leben. Im März 1945 wurden die Toten in Massengräbern im Wald nahe Flößberg vergraben. Nach Kriegsende wurde ein Teil der Toten von den Alliierten auf einen Friedhof in Borna umgebettet. Jener existiert noch in der Lobstädter Straße. Oberbürgermeister Oliver Urban, der Katholische Pfarrer Markus Scholz und der evangelische Pfarrer Dr. Reinhard Junghans riefen zum gemeinsamen Gedenken auf. Dabei wurden nach jüdischen Glauben Steine (ein Zeichen der Ewigkeit und als Zeichen der Ehre für die Toten) auf den Grabstein gelegt, Pfarrer Scholz mahnte in seiner Rede, dass wir wieder lernen müssten zufriedener zu sein und das Verbote nicht der Weg zur Versöhnung sein würden.
Manuela Krause