Bornaer Stadtjournal

Die Bornaer Wohnbau- und Siedlungsgesellschaft (BWS) steht 2025 vor neuen Herausforderungen
Jan Czinkewitz

Das BSJ im Gespräch mit dem Geschäftsführer der BWS, Herrn Jan Czinkewitz

Bevor wir mit Herrn Czinkewitz ins Gespräch kamen, sprach er den Mietern, Geschäftspartnern und Mitarbeitern des Unternehmens seinen Dank für die Geduld und das Vertrauen sowie für die Zusammenarbeit im vergangenen Jahr aus.

BSJ: Herr Czinkewitz, Sie sprechen von der Geduld ihrer Mieter. Gab es dazu mehr als die anderen Jahre Grund dafür?
J.C.: Die Entwicklungen in letzter Zeit ergaben, dass Wohnen teurer geworden ist. Die Nebenkosten sind enorm gestiegen. Hinzu kommen noch die hohen Dienstleistungs- und Handwerkskosten, als auch die hohen Energiepreise. Letztere machen uns Sorgen, da der Fernwärmepreis, den die Städtische Werke Borna GmbH (SWB) anbietet, ein hoher ist. Wir befinden uns dazu gerade in einem Austausch mit der Stadt und der SWB. Wohnungen mit Fernwärmeversorgung sind im Vergleich teurer geworden. Das spürten wir dann an der Anzahl der Mietvertragsabschlüsse, die im vergangenen Jahr dadurch geringer ausfiel. Solch eine Gemengelage macht uns natürlich Sorgen. Sind wir dann noch wettbewerbsfähig? Schließlich wollen wir unseren Bewohnern weiterhin bezahlbare Wohnungen anbieten. Bisher konnten wir den Anstieg der Kaltmieten weitestgehend vermeiden. Wir können auf der Grundlage unserer Prognosen und unserer Planung jedoch versichern, dass wir alles dafür tun, weiterhin die Mieten moderat zu halten. Unsere zentrale Aufgabe sehen wir darin, den Leerstand von Wohnungen so gering wie möglich zu halten. Davon hängt auch unsere Weiterentwicklung ab.

Balkonausbau in der Görnitzer Straße
BSJ: Dennoch können Sie viele Erfolge vorweisen und zudem noch 30 Jahre BWS zu Recht feiern!
J.C.: Das ist richtig Wir durften sogar mehrmals unseren 30. Geburtstag feiern. Einmal mit unseren Partnern anlässlich des BornaCityBeach, dann mit unseren Mitarbeitern und natürlich mit Ihnen, liebe Mieterinnen und Mieter.
In unserem Jubiläumsjahr haben wir weiterhin intensiv an der Instandhaltung und Sanierung bzw. Teilsanierung der Wohnungen gearbeitet, um die Qualität des Wohnens zu erhöhen. So konnten wir durch den Balkonausbau in der Robert-Koch-Straße und der Görnitzer Straße alle noch leerstehenden Wohnungen vermieten. Balkone sind also ein großes Vermietungsargument!
Bereits 2020 begannen wir mit Balkonanbauten in Borna-Ost und konnten diese 2024 in der Schulstraße 23 und der Magdeborner Straße 16 weiterführen.
Abgeschlossene Sanierung Am Hochhaus 3 - 7
Mit gezielten Maßnahmen, wie den Balkonausbau, der Fassaden- und Außenanlagenneugestaltung sowie Treppenhaussanierungen, konnten wir die Häuser „Am Hochhaus 3 - 7“ top sanieren und weiterentwickeln. Im Zuge dieser Arbeiten gelang es uns, dass der Fußweg hinter den Gebäuden erneuert und die alte Fernwärmeleitung zurückgebaut werden konnte.
Erwähnenswert sind auch die Balkonanbauten sowie die Außenanlagen- und Fassadengestaltungen in der „Thomas-Müntzer-Straße 17 – 27“. Besonderes Augenmerk sollten Sie auf das Motiv der künstlerisch gestalteten Fassade, welche eine Berliner Designergruppe konzipierte, legen. Diese belebt das Quartier.
Natürlich wollen wir auch unseren neuen Hauswartstützpunkt in der Sachsenallee nicht unerwähnt lassen. Schließlich wollen wir damit den gestiegenen Anforderungen unseres Services in allen Wohnungen mit einer großen Lagerhalle sowie größeren Werkstatträumen gerecht werden. Somit können wir für unser Hauswart-Team einen attraktiven Arbeitsplatz anbieten. Ebenso gibt es im Neubau, der übrigens in der geplanten Bauphase erstellt wurde, einen großen Schulungsraum für all unsere Mitarbeiter. Im Dachgeschoss wird eine Wohnung ausgebaut.
Neuer Hauswartstützpunkt mit elektronischer Werbetafel
Sicherlich entdeckten Sie beim Halt an der roten Ampel unsere Werbetafel, auf der wir Sie zukünftig über unsere neuen Projekte, Veranstaltungen und Baumaßnahmen informieren. Gerade eben können sie auf unserer Werbetafel lesen, dass wir zwei Maler / Bodenleger suchen.

BSJ: Wollen wir schon einen Blick in dieses Jahr werfen?
J.C.: Unbedingt. Dazu möchte ich noch erwähnen, dass das Budget der sogenannten Wohnanlagenbegehung, welches wir seit 2016 anlegten, es auch in diesem Jahr möglich macht, viele erforderliche Instandhaltungen umzusetzen. Gemeinsam mit einem Baumanager, der zuständigen Kundenmanagerin sowie BWS-Hauswart und mir begehen wir jährlich unsere Wohnanlagen. Im vergangenen Jahr konnten wir im Gebiet „Am Hochhaus“ den Umbau aller Müllplatzanlagen ermöglichen sowie in den anderen Wohngebieten eine Neuanpflanzung von Büschen, Hecken und Bäumen realisieren. Wäschestangenlackierungen und Errichtung von Fahrradboxen gehörten ebenso zu den Instandhaltungen, die unsere Mieter erfreuten.
In diesem Jahr stehen die Beendigung der Bauarbeiten am BWS-Hauswartstützpunkt, die Dach- und Fassadensanierung sowie der Balkonausbau in „Kesselshain 1d“, die Fassaden- und Leerwohnungsstandsanierung der Gnandorfer Sraße 5 und die Fortführung der Steigstrangsanierung im Gebiet „An der Wyhra“ auf der Agenda.

Fassadengestaltung in der Thomas-Müntzer-Straße
BSJ: Welche Wohnungen werden am meisten nachgefragt?
J.C.: Das sind tatsächlich die großen Wohnungen, welche gerade sehr nachgefragt werden. Auch diesem Anspruch wollen wir gern gerecht werden, indem wir einige 2 bzw. 3-Raum-Wohnungen zusammenlegten und legen werden und somit familienfreundliche Wohnungen schaffen.

BSJ: Wo setzen Sie als Geschäftsführer den Fokus?
J.C.: Wir verwenden zwei Millionen Euro Eigenmittel pro Jahr, um die genannten Projekte umsetzbar zu machen und unsere Altschulden abzutragen. Somit müssen sich Investition und Altschulden die Waage halten. Und natürlich liegt mein Fokus, wie eingangs erwähnt, auf unsern Mietern und die Bezahlbarkeit unserer Wohnungen.

Vielen Dank für das Gespräch

Manuela Krause

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