Bornaer Stadtjournal

Im Gespräch mit Oberbürgermeister (OBM) Oliver Urban

Das Jahr 2025 ist nun schon um einiges Fortgeschritten. Im Gespräch mit OBM Urban nehmen wir noch einmal einen Rückblick auf das vergangene Jahr und Ausblick auf die Herausforderungen und Chancen der nächsten Monate.

BSJ: Herr Oberbürgermeister, welchen Herausforderungen stehen Sie im Jahr 2025 gegenüber?
OBM: Im Jahr 2025 stehen wir vor der großen Herausforderung, den erheblichen Sanierungsstau in unserer Stadt zu bewältigen – insbesondere angesichts gestiegener Baukosten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Sanierung unserer Schulen. Dazu zählen die brandschutztechnische Ertüchtigung des Gymnasiums, die Sanierung der Dinter-Oberschule, die Neugestaltung der Außenanlage der Grundschule „Kinder dieser Welt“ sowie die Sanierung des Kindergartens in der Geschwister-Scholl-Straße. Unser Ziel ist es, bestehende Mängel zu beseitigen und die Lern- und Arbeitsbedingungen für Schüler und Lehrer nachhaltig zu verbessern.

Die Sanierung der Dinter-Oberschule steht an
Zusätzlich binden zwei große Projekte erhebliche Ressourcen: der Neubau der Berufsfachschule mit integriertem Betriebskindergarten sowie der Umzug der Stadtverwaltung in das ehemalige Amtsgericht. Diese Maßnahmen sind essenziell für die Entwicklung unserer Stadt, erfordern jedoch umfangreiche Planungen, die parallel zu den dringend notwendigen Sanierungsprojekten aufgebracht werden müssen.
Darüber hinaus planen wir für dieses Jahr die Sanierung von vier der insgesamt 44 Brücken in unserer Stadt. Neben den schulischen Einrichtungen tragen wir die Verantwortung für über 60 Gebäude, die kontinuierlich instand gehalten oder saniert werden müssen. Um hier effizient vorzugehen, wird die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Stadträten in einer Klausurtagung einen Plan zur Priorisierung erarbeiten und die finanziellen Mittel – auch aus Förderprogrammen – gezielt freigeben.
Konkret stehen im Doppelhaushalt 25/26 unter anderem die Sanierung des Museums, des Bürgerhaus „Goldener Stern“, des Stadtkulturhauses sowie die brandschutztechnische Ertüchtigung des Gymnasiums auf der Agenda. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit allen Beteiligten, tragfähige Lösungen zu finden und die Stadt langfristig zukunftssicher aufzustellen.

Das Stadtfest 2025 ist gesichert (Archivbild)
BSJ: Ein Haushaltsvorgriff zur Durchführung des Stadtfestes wurde ebenfalls getätigt?
OBM: Der Stadtrat hat einen Haushaltsvorgriff für das diesjährige Stadtfest beschlossen, sodass die finanziellen Mittel für das Stadtfest 2025 gesichert sind. Das ist eine gute Nachricht, denn solch ein Fest spielt eine zentrale Rolle für das gesellschaftliche Leben in unserer Stadt. Es bietet den Menschen die Möglichkeit, zusammenzukommen und die Gemeinschaft zu stärken. Gerade in Zeiten, in denen der Alltag oft hektisch und anonym erscheint, sind gemeinsame Feste ein wichtiger Anker für das Miteinander. Sie fördern das Ehrenamt, unterstützen lokale Vereine und bieten Gewerbetreibenden eine Plattform, sich zu präsentieren.
Zugleich laufen bereits die Planungen für die 775-Jahr-Feier im Jahr 2026. Ein Konzept wird derzeit erarbeitet, in das zahlreiche Ideen der Bürgerinnen und Bürger eingeflossen sind. Diese werden in Arbeitskreisen gesammelt und weiterentwickelt. Wir möchten ein Fest mit und für die Bürger gestalten, um das Gemeinschaftsgefühl in der Stadt und den Ortsteilen zu stärken.

BSJ: Im vergangenen Jahr deuteten sich einige Probleme mit der Energieversorgung Bornas an. Arbeiten Sie an einer Lösung?
OBM: Wir gründeten im vergangenen Jahr eine Arbeitsgruppe, die sich intensiv mit unserer Kommunalen Wärmeplanung beschäftigt. Durch die steigenden Energiepreise und der Teuerung dieser, welche sich auf unsere kommunalen Wohnungsanbieter auswirken, müssen wir dringend mit einer eigenen Lösung aufwarten. Sie können mich gern diesbezüglich noch einmal fragen. Ich möchte aber keine Zwischenstände erörtern. Fakt ist, wir arbeiten intensiv an einer Lösung.

Neuansiedlung im Gewerbegebiet Ost
BSJ: Das vergangene Jahr bescherte unserer Stadt aber auch einige wichtige Wirtschaftsansiedlungen?
OBM: Das Logistik-Unternehmen Fiege im Gewerbegebiet Ost ist derzeit unsere größte Ansiedlung. Die Fertigstellung ist im Sommer geplant. Der Ausbau der Planstraße A soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, um den Verkehr in der Geschwister-Scholl-Straße zu entlasten. Für die Klingenbergstraße führen wir derzeit Gespräche mit dem Freistaat Sachsen, um Fördermittel für die Revitalisierung des IGP Goldener Born zu sichern.
Des Weiteren freue ich mich, dass durch das Engagement der Lebenshilfe in Borna die Fa. Wreesmann seinen Markt in Borna-West wiedereröffnen konnte. Der Zuspruch der Bürger am Eröffnungstag gab der Entscheidung Recht, dass dies eine gute Idee war.
Die größte Investition des vergangenen Jahres war der Baubeginn der Berufsfachschule in der Altenburger Straße am Standort des jetzigen Verwaltungsgebäudes „An der Wyhra“. Den Baufortschritt kann man nahezu täglich in Augenschein nehmen. Die Fertigstellung der Bildungseinrichtung ist für den Beginn des Jahres 2026 geplant.

BSJ: Bleibt noch die Frage nach dem erneuerten Verkehrskonzept, welches bis zum März erprobt wurde. Können Sie schon einige Zahlen und Fakten bekannt geben?
OBM: Da der ursprüngliche Versuchszeitraum nicht ausreichte, um verlässliche Zahlen und Daten zu gewinnen, haben wir beschlossen, den Verkehrsversuch um sechs Monate zu verlängern. In dieser Zeit werden wir das Verkehrsgeschehen sorgfältig beobachten, zusätzliche Daten erheben und weitere Umfragen durchführen, um eine fundierte Bewertung vornehmen zu können.

Previous PostNext Post